Perus Norden | in die Anden

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1’374 Kilometer 37 Tage / davon 14 „radfrei“

4’767 MüM Maximalhöhe

24’000 gefahrene Höhenmeter

gefahrene Pässe:
Abra Barro Negro (3’600m)
Abra el Indio (3’050)
Abra Gran Chimú (3’700m)
Portachuelo de Llanganuco (4’767m)
Punta Olimpica (4’738m)

Sonst noch vorgefallen:
5 Stürze (1 x im Fluss, 1 x auf Schotter, 2 x auf Laterit)
im Schlamm festgesteckt
1 Flussüberquerung mit Boot
1 Frontalangriff durch Kuh
gefühlte 1001 Hundeattacken (sämtliche Rassen)
3 Vogelspinnen gesehen

Route: la Balsa (Grenze Ecuador) – Namballe – San Ignacio – Jaén – Bague Grande – Pedro Ruiz – Tingo Nuevo/Tingo Viejo – Leymebamba – Balsas – Celendin – Cajamarca – San Marcos – Cajabamba – Huamachuco – Mina San Simon – Mollepata – Pallasca – Sayacucha – Chuquicara – Yuramarca – Caraz – Yungay – Yanamá – Chacas – Carhuaz – Huaraz

PERUS NORDEN

Nachdem wir vor dem letzten kleinen Laden auf der ecuadorianischen Seite der Grenzbrücke von zwei jungen Peruanern anständig ausgefragt worden waren – „Warum trinken Europäer so viel Kaffee? Bitte sagt allen, sie sollen noch mehr trinken! Warum wohnen in Peru viele Amerikaner? Warum kommt ihr nicht mit dem Motorrad? Was kostet Bier in Europa? Warum bleibt ihr nicht zuhause? Fahrt ihr durch Brasilien heim? – holperten wir über die kleine Grenzbrücke nach Peru. Dort war der zuständige Zollbeamte gerade nicht auffindbar. Er schien etwas müde gewesen zu sein und hatte eine verlängertes Mittagsschläfchen eingelegt. Mit zwei Stunden Verspätung öffnete er dann um drei Uhr sein Büro, verständlicherweise etwas verärgert über die Störung und die anstehende Arbeit. Trotzdem liess er uns einreisen, wozu dann leider auch der Kollege von der Polizei aufstehen und sich die Hose zuknöpfen musste, was auch ihn nicht zu grosser Fröhlichkeit veranlasste. So waren wir schliesslich in Peru. Seit Monaten schien es ein Land in weiter Ferne – und jetzt waren wir da. Hier fing der Asphalt wieder an und wir rollten die sechs Kilometer zum ersten Dorf wie von selbst. Dort fanden wir auch gleich ein Doppelzimmer in einer „Hospedaje“. Die gute Frau wollte dafür 15 Soles (5.-Fr.). Daina, in Gedanken immer noch bei den Dollars, fand dies doch etwas viel… nach etwas rechnen konnten wir das Angebot aber doch nicht auszuschlagen! Bereits jetzt entstand bei uns aber der Eindruck, dass Peru in Sachen Entwicklung mindestens zehn Jahre hinter Ecuador und Kolumbien liegt. Dieser sollte sich bestätigen.

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Verschnaufpause

Der Regen aus Ecuador war auch schon da und wir wurden die nächsten Tage regelmässig nass. Schlimmer aber setzte der, schon seit Monaten anhaltende Regen, der bereits aufgeweichten Hügellandschaft zu. Das Resultat waren Erdrutsche ohne Ende. Mal waren Teile der Strasse weggebrochen, dann wieder war die Strasse von Teilen des Hanges verschüttet oder von Schlammmassen bedeckt. Wir kamen immer durch, aber es war weiterhin Dreckspass angesagt.

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Derrumbes – Erdrutsche über die Strasse

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und plötzlich wie in Asien

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Kaffee „strassentrocken“

Dieser erreichte wenige Tage darauf seinen Höhepunkt, als wir kurz vor Jaén, der ersten grösseren Stadt, eine „Abkürzung“ nahmen. Die „Fähre“ über den Rio Marañon (der später übrigens zum Amazonas wird) ersparte uns einen Umweg von etwa 30 Kilometern und somit eineinhalb bis zwei Stunden. Da es am Morgen geregnet hatte, wurde der schmale Weg zum Fluss zusehends weicher und matschiger und als uns nur noch wenige Kilometer vom Fluss trennten war es dann soweit: Wir klebten fest wie Fliegen am Fliegenfänger! Alles war vom Schlamm verklebt: Reifen, Schutzbleche, Bremsen, Füsse und Schuhe. Letztere liessen sich nur noch mit grösster Mühe vom Boden lösen – mit Schneeschuhgrossen Schlammtellern an den Sohlen. An Vorwärtskommen war nicht mehr zu denken! Also hiess es Räder an den Strassenrand tragen, absatteln, vom Schlamm befreien und zwar solange, bis sich sowohl Vorder- als auch Hinterrad wieder drehen liessen. Also wieder alles beladen….nur um bereits nach einem Meter und einer Reifenumdrehung wieder von vorne zu beginnen – hoffnungslos! Während wir uns abmühten und zu nichts kamen, kam uns die Sonne zu Hilfe: Der Schlamm tocknete langsam immer mehr ein. So ermuntert, versuchten wir es mit einer neuen Taktik. Diesmal barfuss hoben wir beide Fahrräder vom Rand in die Mitte der Strasse und stellten sie genau in eine frische Motorradspur. Einmal in der Spur, schoben wir vorsichtig….und siehe da, es klappte, wir kamen voran! So tappten wir nun Meter um Meter durch den Schlamm, immer auf der Hut, ja nicht aus der schmalen Spur zu kommen und erreichten nach zwei langen Kilometern wieder „festen“ Boden und wenig später das Ufer des Flusses. Die ganze Aktion hatte über zwei Stunden gedauert. Das Verladen der Räder auf das kleine Boot war dann reine Erholung.

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Fahren unmöglich

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verklebt!

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Arbeit

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„Radwandern“ – einzige Lösung

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Radverlad

Nun begann die Strasse langsam anzusteigen und brachte uns in den nächsten drei Tagen sanft von 400 auf eine Höhe von gut 2000 MüM (Meter über Meer). Im kleinen Dorf „Tingo Nuevo“, eigentlich mehr ein paar Häuser am Strassenrand, bezogen wir ein äusserst verdrecktes Zimmer in der einzig offenen Hospedaje (billige Unterkunft) des Ortes und dann hiess es für einmal wandern statt fahren. Begleitet von Rex, dem Schäferhund der Hospedaje, stiegen wir in zweieinhalb Stunden auf Zick-Zack-Pfaden zur auf 3000 MüM gelegenen Ruinenstadt Kuelap auf. Der Besuch dieser immensen, spektakulär auf einer Bergspitze gelegenen Ruinenstadt der Chachapoya-Inkas war mit ein Grund für unsere Routenwahl durch Perus Norden gewesen. Sie gilt als ruhigere (~50 Besucher pro Tag), weil relativ abgelegene Alternative zum überlaufenen Machu Picchu (2500 Besucher täglich!). Der Pfad führte uns an die Rückseite der Ruinen heran. Dies hatte den Vorteil, dass wir wohl Eintritt bezahlen mussten, aber nicht dazu gezwungen wurden einen obligatorischen Guide zum Besuch der Ruinen zu nehmen. So konnten wir die grossflächige, zu grossen Teilen noch überwachsene Anlage auf eigene Faust und nur begleitet von unserem vierbeinigen Guide Rex erkunden und in aller Ruhe die fantastischen Ausblicke auf die Umliegenden Berge und Täler geniessen.

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Regenwolken über Kuélap

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vom Regen gejagt: Ankunft in Tingo nuevo

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Ruinen von Kuélap

Nur einen verregneten Radtag weiter erreichten wir den kleinen, malerischen Ort Leymebamba. In dessen Nähe wurden 1996 über zweihundert Inka- und Chachapoya-Mumien unterschiedlichten Alters gefunden. Diese können in einem kleinen Museeum ausserhalb des Dorfes bewundert werden. Eine eindrückliche Sache! Nach Leymebamba stieg die Strasse merklich steiler an. Von gut 2200 MüM kämpften wir uns einen Morgen und dreissig Kilometer lang bis zur Passhöhe der „Abra Barro Negro“ auf 3600 MüM …. und wurden mit einer für uns ebenso überraschenden wie atemberaubenden Aussicht belohnt! Spätestens jetzt war klar: Wir waren nun wirklich in den Anden angekommen!

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in den Anden angekommen

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Zick Zack

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Kulisse: der Aufstieg des nächsten Tages

Auf die Mühe und den Schweiss des Morgens folgte dann eine spektakulären, sechzig Kilometer lange Abfahrt. Auf einer asphaltierten, einspurigen und meist extrem exponierten Strasse sausten wir durch steile Bergflanken hinunter ins Tal des Rio Marañon (ja, der mit dem Schlamm). Drei Stunden später und 2800 Höhenmeter tiefer erreichten wir das kleine Dorf Balsas, den Fluss und damit die Talsohle auf nurmehr 800 MüM. Dort campierten wir auf Anraten der Polizei im kleinen Park, mitten in der einzigen Kreuzung des Dorfes und zugleich direkt vor der Polizeistation. Es wäre hier absolut ruhig und friedlich und kein Problem, tranquilo…einzig sollen wir bitte nicht zu nahe vor ihrer Station campieren, damit sie die Angreifer im Falle eines Angriffs auf ihre Station sehen könnten. Sehr beruhigend! Wir hatten aber eine einigermassen ruhige Nacht im Park. Umso erstaunter waren wir am nächsten Morgen, als wir beim Benutzen der Polizei-Toilette sahen, dass die ganze Station blutverschmiert war – doch nicht ganz so tranquilo?!

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…nach fünf Stunden Aufstieg

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…nach sechs Stunden: Mittagsapause am Strassenrand

nach knapp neun Stunden

Panorama nach knapp neun Stunden

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unterwegs angetroffen

Am folgenden Tag stand ein Aufstieg von knapp 45 Kilometern und 2300 Höhenmetern an. Der Berg türmte sich als Koloss von einer Wand vor uns auf, der uns den ganzen Tag auf Trab halten sollte. Bei bereits brütender Hitze verliessen wir Balsas um acht Uhr morgens, erreichten die Passhöhe auf 3100 MüM erst um fünf Uhr nachmittags – neun Stunden, 7 Liter Wasser, unzählige vernichtete Schokoriegel und drei angetroffene Vogelspinnen nach unserer Abfahrt. Erschöpfungsgrad: Verlust der spanischen Sprache. Nochmals fünfzehn Kilometer später und bereits wieder 500 Höhenmeter tiefer, suchten und fanden wir im ruhigen Städtchen Celendin ein Zimmer. Dort gönnten wir uns erstmal einen Tag Auszeit, um dann die 109 Kilometer und die beiden Pässe Abra del Inca, 3050m, und Abra Gran Chimú, 3’700m, (wobei der eine im Aufstieg zum andern liegt), die uns noch von der Provinzhauptstadt Cajamarca trennten, in einem Tag zu meistern. In Cajamarca, der Stadt der irrsinnig grossen Hüte, spannten wir beinahe eine Woche aus und trafen (bereits zum vierten Mal auf dieser Reise!) auf Roman. Der war zufällig zur selben Zeit am selben Ort und gleich noch im selben Hotel untergekommen.

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Jetzt hat er wieder Luft im Pneu – und er hat sich unsere Pumpe genau angesehen, um sie nachzubauen

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Mercado de Huamachuco

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Gemüsekauf

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scharf und würzig

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Umzug in Cajamarca

Unser nächstes Etappenziel war die Cordillera Blanca. In dieser 180 Kilometern langen, mit gewaltigen Gletschern gekrönten und imensen Schneeriesen gespickten Bergkette in den nördlichen Anden Perus, tummeln sich die höchsten Berge des Landes – viele davon höher als 6000 Meter. Da bot es sich ja irgendwie an durchzufahren! Bis dorthin lagen aber noch einige Tage „Arbeit“ vor uns. Nach drei Tagen Asphalt legten wir in dem kleine Städtchen Huamachuco einen Tag Pause ein und verliessen danach die Hauptstrasse. Ab jetzt war unsere Karte zu ungenau und wir mussten uns in regelmässigen Abständen durchfragen. Immer schön aufwärts wurden die Wege zusehends holpriger und wir kamen in immer abgelegenere Gebiete wo nur noch hie und da schmutzige Gestalten aus privaten Kohleminen (Löchern im Berg) herausjohlten. Je höher wir kamen, umso steiler wurde die Schotterpiste und eine darüberliegende Schicht aus knöcheltiefem, feinstem Staub machte das Vorwärtskommen immer schwieriger und zwang uns immer öfter zum absteigen. Um fünf Uhr nachmittags hatten wir so gerade einmal vierzig Kilometer zurückgelgt. Erschöpft fanden wir auf knapp viertausend Meter Höhe einen fantastischen, einsamen Platz für unser Zelt, mit einem Meer an Bergen zu unseren Füssen.

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Kohlelaster

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Kohleschürfer – Leben mitten im Nichts

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immer höher, immer holpriger

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über den Wolken

Höhenlager

Höhenlager

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Blick bis fast ans Meer

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Reisende

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Minenlandschaft

Nach einem weiteren Tag holprigster Pisten erreichten wir am Nachmittag ein Dorf und wurden beim Verlassen von einem Mann gefragt, was wir hier eigentlich täten. Solche wie wir würden hier umgebracht und ihnen die Organe entnommen. Was für ein Spassmacher, dachten wir uns. Abends im nächsten Dorf wurden wir von verschiedenen Leuten besorgt gefragt, ob uns niemand etwas getan hätte. Wie sich herausstellte, kursierten Gerüchte über „Gringos“, die Kinder töteten um ihnen die Organe zu entnehmen. Besorgte Bürger hätten bereits Bürgerwehren gebildet und würden vielleicht etwas überstürzt handeln…aus unserer Sicht doppelt beunruhigend. Dies erklärte aber den vermeintlichen Witzbold und die bei unserem Anblick panisch in die Wälder flüchtenden Kinder. Eine rührend freundliche Hotelbesitzerin stellte uns dann für eine sichere Weiterreise ein Referenzschreiben aus – wir wurden nie danach gefragt.

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Erst hinab…

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…..

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…und auf der anderen Seite wieder hinauf!

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eine Coral zu Füssen

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Felder

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Pallasca

Drei wreitere, lange Tage standen uns noch bevor, ehe wir die weissen Gipfel der Cordillera Blanca zu Gesicht bekamen. Bergauf, bergab, von morgens früh bis zum Einbruch der Dunkelheit flitzten und holperten wir durch Schluchten und Täler, die in jedem „StarWars“-Film eine gute Figur gemacht hätten. Die Nächte verbrachten wir im Zelt: Eine davon im Hof einer netten Familie, da weiter vorne die Strasse (genauer gesagt die ganze Bergflanke) über rund hundert Meter weggerutscht war. Nachteil: schwierig zu passieren. Vorteil: Kein Verkehr weil nur für Fahrräder passierbar!

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Znacht bei Isabel, Franklin und Segundo

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sausen auf Teer

80 Kilometer Abfahrt...

80 Kilometer Abfahrt

...mit Hindernissen.

Felswand statt Strasse

Am dritten Tag, nach holprigen, staubigen siebzig Kilometern, 36 klaustrophibisch schmalen Felstunnels und über 1500 Höhenmeter durch den oft nur ein paar Meter breiten „Cañon del Pato“ (die Entenschlucht) war es dann soweit: Wir waren am Fusse der Cordillera Blanca angekommen.

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Wüste

Kaktusgesicht

Kaktusgesicht

In der Schlucht

„Cañon del Pato“

Tunnel um Tunnel um Tunnel

Tunnel um Tunnel um Tunnel

Zur Feier des Tages wurden verschiedene Panaderias (Bäckereien) im kleinen Ort Caraz heimgesucht und deren Torten getestet. Nach einem Ruhetag zu Ehren unserer Gesässknochen entschieden wir uns, uns eine längere Pause in der nur noch siebzig Kilometer entfernten Stadt Huaraz erst noch zu verdienen. Dazu schien uns eine kleine Runde durch die Berge, genauer gesagt um den mit 6’768m höchsten Berg Perus, den „Nevado Huascaran“, gerade richtig. So rollten wir für einmal gemütlich ins nur 14 Kilometer entfernte Dörfchen Yungay, um von dort am nächsten Morgen zu unserer kleinen Expedition aufbrechen zu können. Nach einem Frühstück aus Spiegelei-Sandwiches und Kaffee (in Peru das Frühstück unserer Wahl) und Proviantshopping im Markt waren wit unterwegs. Wie gewöhlich war kaum aus dem Dorf der Aspalt zuende – wir sollten ihn erst drei Tage und 120 Kilometer später wiedersehen. Den ganzen Morgen fuhren wir kontinuierlich steigend auf den riesigen, weissen Riesen „Huascaran“ zu.

Gletschersicht

Gletschersicht

Angsthasen

Angsthasen

Morgenpanorama

Morgenpanorama

Laguna Llanganuco...weiter unten

Laguna Llanganuco…weiter unten

erste Schritte

morgens, frisch aus den Büschen

Am Nachmittag wand sich die Strasse schliesslich durch eine schattige, steil ansteigende Schlucht an ihm vorbei und wir erreichten die beiden türkisglitzernden Llangauco Lagunen. Zeit, ein ruhiges Plätzchen für die Nacht zu suchen, welches wir schliesslich auf gut 3800 MüM nahe eines plätschernden Gletscherbaches fanden. Unsere nächste Tagesetappe überraschte etwas, weil auf der Karte nicht ersichtlich, mit einem Pass. Ganze fünfeinhalb Stunden benötigten wir für die 17 Kilometer und 900 Höhenmeter zum, auf stolzen 4767MüM gelegenen, Pass „Portachuelo de Llanganuco“. Dabei wurde das Panorama bei jeder der gefühlten 30 Kehren noch grandioser, der lose Schotter noch tiefer und das Anfahren noch schwieriger wurde. Dann, wenige Kehren von der Passhöhe entfernt, ein Schreckensmoment! Dem plötzlichen Frontalangriff einer Kuh mit gesenkten Hörnern, konnte Robin durch lautes Brüllen gerade noch im letzten Moment entkommen (und vor allem auf den letzten Metern). Waren die Lenkerhörnchen etwas gar provokativ montiert?

Alpamayo über der Laguna Llanganuco

Nevado Alpamayo (5947m) über der Laguna Llanganuco

Laguna Llanganuco

Laguna Llanganuco

erkämpfte Höhenmeter

erkämpfte Höhenmeter, Werk eines Morgens

Passhöhe!

Passhöhe!

vertausendsiebenhundertsiebenundsechzig!

viertausendsiebenhundertsiebenundsechzig!

Abfahrt vom Portachuelo

Abfahrt vom Portachuelo

Nach euphorischen Momenten auf der Passhöhe, freuten wir uns auf die erhoffte Abfahrt ins 30 Kilometer entfernte Dorf Yanamá….die Freude wich dann jedoch ziemlich schnell ziemlicher Frustration! Die „Strasse“ war ebenso holprig wie der Aufstieg – genau, darum hatten wir 5 1/2 Stunden für bloss 17 Km gebraucht! Bei dermassen vielen Steinbrocken in allen Grössen und Formen kamen wir abwärts kaum schneller voran als aufwärts, dies auch aus Rücksicht (oder Weitsicht?) auf unsere schwer bepackten Räder und Angst vor Speichenbrüchen. Dieser Strassenzustand sollte uns über die nächsten zwei Tage be(un)glücken und an den Rand der Verzweiflung treiben.

Schafe statt Lamas

Schafe statt Lamas

scheue Aufmerksamkeit

scheue Aufmerksamkeit

in eisigen Höhen

in eisigen Höhen

Chacas

Chacas

Der vierte und letzte Tag unserer „Tour de Cordiellera Blanca“ forderte uns nochmals mit einem Pass. Diesmal wieder auf Asphalt, flitzten wir die 30 Kilometer und 1378m Höhendifferenz zur „Punta Olimpica“ auf 4738 MüM in vier Stunden hinauf. Die fünfzig Kilometer lange Abfahrt auf der anderen Seite war wie Balsam für unsere durchgeschüttelten Seelen und wir erreichten das, auf rund 2500 MüM gelegene Städtchen Carhuaz (und damit die Talsohle des Tales, aus dem wir gestartet waren) bereits um vier Uhr Nachmittags.

Blick nach vorne

noch mehr Gletscher

Eismassen in Sicht

Eismassen in Sicht

Bereit für 50 Km Abfahrt!

Bereit für 50 Km Abfahrt!

Abfahrt von der Punta Olimpica, 4736 Meter

Abfahrt von der Punta Olimpica, 4736 Meter

Blick zurück nach oben - Huaraz wir kommen

Blick zurück nach oben – Huaraz wir kommen

Jetzt trennten uns noch 34 Kilometer Hauptstrasse, die wir am folgenden Tag noch hinter uns brachten, von Huaraz und damit von ein paar Tagen Pause. Unsere Hintern werden es uns danken!

….jetzt fehlt noch die Galerie mit obigen Fotos und noch mehr:

7 Kommentare zu “Perus Norden | in die Anden

  1. hola daina y robin
    espero que todo está bien, bien hecho y divertirse en Perú.

    muchos saludos
    humi la bumi

  2. bin einfach nur sprachlosund finde kein anderes Wort als: booooooooooahhhhhhhhhhhhhhh
    krass geile Berge d Stiatzercrew loht Grueassa
    que lo pases bien

  3. holavelo – Ihr seid ja wahnsinnig! Fast. Aber weiter viel Glück! Achtung vor wilden Weidetieren! Papagei

  4. Miar ischt schwindlig vor stauna und bewunderig!!! Und da hän miar scho a mänig wägem mont ventoux… I bi froh, dass iar zwei guati schutzengel hän. Gän trotzdem sorg!

  5. wir kommen beim Zuschauen ins Schwitzen und Schaudern – phantastisch! ihr seid wahre Athleten!! Auf unserer Seite: Bewunderung pur!!! Weiterhin alles Gute! Lisbeth und Thomas

  6. Sehr geehrtes mitteleuropäisches Fahrradduo,

    Zu meiner grossen Freude bin ich auf einen – Ihren! – wunderbaren Holavelo-Reiseblog gestossen. Echt Klasse!

    Erlauben Sie mir, bezüglich Nordperu ein paar Fragen an Sie zu richten:
    a) War die aggressive Kuh gehörnt? Was hat sie so wütend gemacht?
    b) Wie haben Sie sich gegen die 1001 Hundeattacken verteidigt?
    c) Haben Sie, während Sie an den zahlreich auf der Strasse liegenden Kaffeebohnen per Fahrrad vorbeifuhren, einen inneren Koffein-Push verspürt, der Sie die die erstaunliche Höhe von knapp 5000 m per Drahtesel erklimmen liess?

    Ich wünsche Ihnen weiterhin eine gute Zeit und grüsse Sie hochachtungsvoll!
    Wendelin von Kloppstock

    ************ >>>>>>>>>> ANTWORT VON ROBIN GEIGER:

    Sehr geehrter Herr von Kloppstock

    Es freut uns natürlich sehr, dass Ihnen unser Blog gefällt und beantworten wir Ihnen Ihre Fragen gerne.

    a) Die aggressive Kuh hatte in der Tat Hörner und diese hat sie gekonnt gesenkt und auf mich gerichtet während sie auf mich losstürmte. Zum guten Glück schwenkte sie ein-zwei Meter vor mir noch ab. Wir nehmen an, dass sie sich auf dem engen Weg in die Enge gedrängt fühlte….oder eben meine Lenkerhörnchen waren Anlass zur Provokation. Wir werden es nie erfahren.

    b) Die meisten Hunde rasen auf einen zu, kläffen, knurren und fauchen ganz bedrohlich. Wirklich beissen tun sie aber nicht, sofern man sofort anhält….fährt man weiter, erfolgt der erste Biss von hinten. Wir haben über die Monate herausgefunden, dass Anhalten und mit ihnen sprechen meist am besten hilft. Klingt merkwürdig, doch lassen die meisten Hunde so nach wenigen Momenten ab. Bei ganz hartnäckige Fälle dauert’s auch mal ein paar Minuten, bis sie sich beruhigen….im Notfall hätten wir auch noch ein Steinchen zwei zur Hand. Es gibt aber immer wieder Hunde, vor allem grosse Exemplare, die so unverhofft und aggressiv auf einem zustürmen, dass nur noch Lautes Gebrüll sie stoppen kann.

    c) Leider haben die Kaffeebohnen weder ihren Duft noch Ihr Koffein versprüht. Es gäbe zwar noch die Möglichkeit, die überall erhältlichen Cocablätter zu kauen, was aber auf dem Fahrrad nicht sonderlich gut funktioniert – es fehlen einem die freien Hände dazu. So mussten wir die Höhen ohne Doping erklimmen.

    Übrigens haben sie diese Zeilen ins Kontaktformular getippt. Dadurch wurden sie, anstatt als Kommentar veröffentlicht, uns per Email zugestellt.

    Freundliche Grüsse aus Peru und weiterhin viel Spass beim Lesen unseres Blogs!
    Robin Geiger

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