Laos | Tausend Hügel

Statistik

März 2024

8 Tage im Sattel

507 Kilometer

8’160 Höhenmeter

44° C Höchsttemperatur

Route Wägiletour Teil 7

ROUTE Wägiletour Teil 7 auf KOMOOT

Inhalt

Über den Mekong — erschwerte Einreise

Auf dem Mekong — Abbruch einer Flussfahrt

Laos — das Lächeln ist weg

Luang Prabang — die Chinesen sind da!

Im Norden — fröhliche Menschen und eine weitere Flussfahrt

eVisa — bereit für Vietnam

Über den Mekong — erschwerte Einreise

Die vierte Thailändisch-Laotische Freundschaftsbrücke über den Mekong, welche die beiden Länder unweit des Goldenen Dreiecks verbindet, darf nicht mit Fahrrädern überquert werden. Wahrscheinlich soll diese Brücke von internationalem Format nicht zur Fahrradbrücke verkommen. Zu unserer eigenen Sicherheit mussten unsere Räder samt Anhänger für die knapp 2 km zwischen den Grenzposten in den Bus verladen werden. Ähnlich war es uns schon bei der Einreise aus der Mongolei nach Russland ergangen, als wir die Räder für nur gerade 100 m auf Lastwagen verladen mussten. Im Gegensatz dazu durften wir uns 2008 unseren Weg durch das verminte Niemandsland zwischen Marokko und Mauretanien im eigenen Fahrzeug ohne Begleitung selbst suchen. Da lobt man sich die fürsorglich beschützende Haltung der thailändischen Grenzbehörden.

Die laotische Immigration war dann gleich wesentlich weniger organisiert und das Personal ging der Arbeit mit einer sicherlich gesunden Entspannung nach. Man hiess uns willkommen, verkaufte uns 3 Visa und dann hiess es: Sabaidii Laos! 

Auf dem Mekong — Abbruch einer Flussfahrt

Vom Grenzort Huayxay lässt sich die ehemalige Königs- und Hauptstadt Luang Prabang entweder über Land oder aber in zwei Tagen Schifffahrt auf dem Mekong erreichen. Nayeli wollte gerne mit dem Schiff reisen und unsere müden Knochen stimmten zu.

Also wurden Räder und Anhänger am nächsten Morgen auf dem Dach des ‘Slowboats’ festgezurrt. Gemeimsam mit etwa hundert anderen ‘Falang’ (solchen Fremdlingen wie wir) und einigen Lao tuckerten wir am nächsten Tag den Mekong hinunter.  Schon bald war klar, dass wir den zweiten Tag auf dem Fluss nicht mit dabei sein würden. Nach sieben Stunden Flussfahrt und einer Nacht im kleinem Ort Pakbeng auf halber Strecke, nahmen wir dem zweiten Teil der Strecke selbst in Angriff. Diesen Entscheid bezahlten wir mit vier Radtagen 298 km, 5160 Höhenmeter  Anstieg und viel, viel Schweiss. Doch war es dies allemal wert, trotz Hitze und endlosen steilen Hügeln.

Laos — das Lächeln ist weg

Bis Luang Prabang fuhren wir durch grösstenteils dünn besiedelte, arme und von verschiedenen Bergvölkern bewohnte Gebiete. Obwohl dies unser dritter bzw. vierter Aufenthalt in Laos war, überraschte uns der krasse Unterschied zum wirtschaftlich wesentlich fortgeschritteneren Nachbarn Thailand wieder.

Zudem war das freundliche Strahlen, das Gelächter und die Freude, welche wir in Thailand so geschätzt hatten, weg. Kinder winkten manchmal scheu, die Erwachsenen aber senkten ihre Blicke und unser Grüssen blieb oft unbeantwortet. Dafür wurde auf uns gezeigt und die ‘Falang’-Rufe eilten uns oft voraus. Nayeli litt besonders darunter, dass die Leute in den Dörfern sie, ihre weisse Haut, die blonden Haare und die schmale Nase berühren wollten und dabei nicht immer zimperlich waren. Dies führte dazu, dass wir uns Anfangs oft nicht sonderlich willkommen fühlten.

Luang Prabang — die Chinesen sind da!

In Luang Prabang wiederum war man sich Touristen zwar gewohnt, doch willkommen war dort besonders unser Geld.

Doch die Stadt, welche wir als ruhig, idyllisch und wunderschön in Erinnerung hatten (wir waren 2004 und 2012 schon da) war zwar noch schön. Mit der Ruhe und Idylle war es aber vorbei!

Denn China eröffnete 2021 die, im Rahmen der ‘Belt and Road Initiative’ gebaute, ‘Laos-China-Railway’, eine Hochgeschwindigkeitsstrecke von Kunming nach Vientiane, der Hauptstadt der ‘Demokratischen Volksrepublik Laos’. Dadurch wurde das ehemals verschlafene Luang Prabang mit chinesischen Touristen in grossen Gruppen geflutet, was die Stadt bereits jetzt nachhaltig zu verändern schien.

Im Norden — fröhliche Menschen und eine weitere Flussfahrt

Nach fast einer Woche in Luang Prabang radelten wir, mit neuen Ketten an den Rädern,  nordwärts in Richtung der vietnamesischen Grenze. Und siehe da, kaum aus der Stadt wurden unsere Lächeln wieder erwidert und die Menschen waren freundlich, beinahe herzlich! Diese war Honig für unsere Reise-Seelen und Laos machte plötzlich wieder Spass!

Nach einer weiteren Flussfahrt, diesmal auf dem Nam Ou von Nong Khiaw nach Muang Khua, war die vietnamesische Grenze nicht mehr weit.

eVisa — bereit für Vietnam

In der Zwischenzeit waren unsere eVisa-Anträge jedoch zurückgewiesen worden. Sie mussten von uns überarbeitet und neu eingereicht werden. Dies bescherte uns in der Folge fünf Wartetage, wovon wir vier im lebendigen Muang Khua (60 km vor der  Grenze) und einen weiteren in Muang Mai (noch 30 km vor der Grenze) verbrachten.

Schliesslich trudelten die eVisa nach und nach digital ein und mussten bloss noch ausgedruckt werden. Dann waren wir bereit für Vietnam und konnten die letzen 1000 Höhenmeter zum Grenzübergang in Angriff nehmen.