Bikes & Bags | Bikepacking Asien & Australien

BIKES & BAGS | BIKEPACKING INDONESIA

Unsere beiden neuen Reisegefährten mit grossen, dicken Rädern.

DIE RÄDER | Surly ECR 29+

Nach zwei Jahren in Südamerika wussten wir genau, was wir von einem Reiserad erwarten. Neben vielen Details, wie etwa durchgehend isolierte Brems- und Schaltkabel, mechanischen Scheibenbremsen und Anlötpunkte für Flaschenhalter oder ‚Anything Cages‘ an der Gabel, standen für uns vorallem zwei Dinge im Vordergrund — es sollte ein Stahlrahmen sein und wir wollten breitere Reifen. Reifen, die uns auch in durch Sand und Matsch rollen liessen.

Unsere beiden altgediehnten Reiseräder ‚Pequeño‘ und ‚Gramali‘ sind immer noch voll im Saft, doch kamen sie im Einsatz als Mountainbike in den heimischen Bergen an ihre Grenzen. Sie sind Lastesel, keine Bergziegen. Daher entschieden wir, uns nach neuen Rädern umzusehen. Diese sollten als Mountainbikes einsetzbar sein, zugleich aber unbedingt und vorallem auch auf zukünftigen Reisen einsetzbar sein — mit Reifen breit genug, um damit noch zu fahren, wenn andere schon schieben müssen. Wir wollten Off-Road Maschinen.

In unseren Surly ECR fanden wir genau, was wir gesucht hatten: Robuste Bikes für jedes Terrain, mit Stahlrahmen und relativ einfachen Komponenten bestückt. Und vorallem mit 29+ Rädern, im Vergleich zu unseren 26″ Velotraum Reiserädern mit 2.0″ Reifen sind dies wahre Wagenräder, komplett mit alles-überwindenden 3.0″ Reifen, sozusagen in übergrösse. Ein Fahrgefühl das, wie ein Blogger dies treffend beschrieben hat, sich anfühlt, wie wenn man als Kind auf einem ‚grossen‘ BMX sass. Komplett mit einem bequemen ‚Loop-Bar‘ von Jones bieten diese Räder neben einer vielseitigen Geländegängigkeit auch unglaublichen Komfort. Da wir unser Geld lieber für eine weitere Reise ausgeben, haben wir an den Komponenten der Räder nichts geändert und fahren sie sozusagen ‚ab Stange‘.
DAS GEPÄCK

Framebags | DIY (Do-It-Yourself)

Bereits im Laufe unserer Südamerika-Reise, in Bolivien, hatten wird damit begonnen, die Kunst des immer minimaleren Packens und vorallem Bepackens des Rades — allgemein als ‚Bikepacking‘ bekannt — für uns zu entdecken. Dabei waren wir auf die Vorzüge von ‚Framebags‘ gestossen, mit deren Hilfe sich der Schwerpunkt des Fahrrads mittig halten lässt. Darauf wollten wir natürlich auch bei anderen Rädern nicht verzichten und nähten uns gleich unsere eigenen, massgeschneiderten Rahmentaschen.

Darin steckt: Schweres, etwa Ersatzteile, Werkzeug, Esswaren. Dazu noch Regenjacken und Fusslinge. Dazu Landkarten.

Lenkerrolle | DIY, 15-20 L

Eine weitere Möglichkeit Gepäck zu befestigen bietet sich am Lenker. Danzu haben wir uns eine Aufhängevorrichtung genäht, welche sich mit wenigen Handgriffen unten am Lenker befestigen lässt — auch in holprigem Gelände bleibt diese fest am Lenker und beeinflusst so das Fahrverhalten nicht wesentlich.

Darin steckt: Voluminöses, etwa Zelt, Footprint (Unterboden), Schlafsäcke und Innenschlafsäcke.

Lenkertasche | DIY

Die kleine Tasche (Gekauft) lässt sich mit 4 von uns angebrachten Schnellverschlüssen einfach vorne an Lenkerrolle und Lenker anbringen. Einfacher Zugriff und leichtes Abnehmen, etwa für Pausen entfernt vom Rad, machen diese ideal für Kameras.

Darin steckt: Kamera, Sonnenbrille, Schreibzeug, Papiere

Stembag | DIY

Die kleine, einem Magnesiumbeutel beim Klettern ähnliche, Tasche zwischen Lenker, Lenkervorbau und Gabelschaftt. Sie ist mit einem einfachen Gummizug verschlossen und gewährt so schnellen Zugriff auch während der Fahrt. Mit Kettverschluss befestigt trägt sie nichts schweres, ist aber perfekt geeignet, um Kleinigkeiten und Snacks vor allem aufzubewahren.

Darin steckt: Snacks, evtl. Sonnenbrille, Vorrat an leeren Plastiktüten

Gepäckhalterungen, Gabel | Salsa ‚Anything Cages‘ (Daina)/ Salsa ‚Anything Cages HD‘ (Robin)

Auf den rauhen Andenpisten sind uns die, mit Schlauchbriden links und rechts an den Gabeln angebrachten Flaschenhalter mehrmals gebrochen. Dies geschah meist weit ab jeglicher Zivilisation und schränkte dann unsere Kapazität an Wasser stark ein. So entschieden wir uns diesmal für, auf die jeweils drei Anlötpunkte links und rechts der Gabel passenden, Salsa ‚Anything Cages‘, Allzweckhalterungen für bis zu 3 Kilo Gepäck pro Seite (vorzugsweise in Drybags) oder auch Petflaschen. Leicht, vergleichsweise vibrationsfrei und hoffentlich robust!

Daran ist festgezurrt: Voluminöseres, etwa Matte, Ersatzschlauch, warme Bekleidung und für abgelegenere Routen Wasserflaschen.

Gepäckträger | vonSurly‘

Obwohl wir versuchen, unser Gepäck auf ein Minimum zu reduzieren, sind wir noch nicht bereit, ganz auf Satteltaschen zu verzichten. Dazu kommt man um einen Gepäckträger nicht herum. Damit erhalten wir uns auch die Möglichkeit, für längere Etappen ohne Versorgungsmöglichkeiten, Nahrung und Wasser für mehrere Tage zu laden — man weiss ja nie, welche Route lockt.

Lowrider Taschen, hinten montiert | Ortlieb ‚Frontroller plus‘ 12,5 L

Im Gegensatz zur letzten Reise kommen am Hinterrad-Gepäckträger aber nicht mehr die beiden grossen und bewährten Hinterradtaschen mit ihrem Volumen von je 20 L, bzw. 25 L (Ortlieb ‚Backroller Plus‘, Robin / Vaude ‚Aquaback‘, Daina) zum Einsatz, sondern wir entschlossen uns hier deren beiden kleine Brüder, unsere ehemaligen Vorderradtaschen mit je 12.5 L zum Einsatz (genau die, die wir aus Chile nach Hause schickten). Wer weniger Platz hat nimmt weniger mit!

Darin steckt: Kleider, Schuhe (wir fahren ja in Crocs), Küche (Daina), Vorräte und Ersatzpneu (Robin), Diverses

Flaschenhalter 1,5 L | für PET

Am am Unterrohr befestigt, für Wasser. Wir packen die Flasche gegen Hitze und Reibung (besonders in Kombination mit nassem Dreck scheuert dies eine Flasche rasch durch) in eine Socke.

Flaschenhalter 0,5 – 1 L | für Bidon

Als Durstlöscher während der Fahrt. Entweder mit ‚King Top Cage‘ Halterung am Vorbau, oder mit Schlauchbriden seitlich am Vorbau befestigt.

Darin steckt: Bidon mit Wasser (1 L) — auch hier kommt eine isolierende Socke zum Einsatz.

2xFlaschenhalter 0,5 – 1 L | für Bidon

links und rechts an Gabel, oberhalb/neben ‚Anything Cages‘.

Darin steckt: 1 L Brennstoff (in unserem Fall Methylalcohol, Brennsprit) oder Bidon mit Wasser (1 L)

Wasser | Zusätzlich führen wir einen 8 L Wassersack von Ortlieb sowie 2 x 2 L Faltflaschen von ‚Platypus‘ mit. Wir können so, auf beide Räder verteilt, falls nötig mindestens 20 L Wasser mitführen.

Anmerkung zum Wasser: Dies wurde in Australien erst um einen 10 L Wasserkanister und eine gebrauchte 2 L Weinblase erweiter. Der Kanister musste anschliessend einer weiteren Weinblase 10 L weichen. Wir können so gemeinsam über L Wasser ‚tanken‘ — für Australien immer noch nicht genug! Die ‚Platypus‘ Faltflaschen haben sich als sperrig und unpraktisch erwiesen

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